seit 1962 - Tischtennis im TuS Eicklingen

50 Jahre Tischtennis im TuS

Die Tischtennis-Abteilung des TuS Eicklingen von 1910 e.V. wurde am 1. März 1962 als TTC Eicklingen gegründet. Noch im gleichen Jahr begann der Spielbetrieb als TT-Abteilung des TuS Eicklingen. Im Jahr 2012 blicken wir nun auf eine 50-jährige Geschichte zurück.
Auf den folgenden Seiten präsentieren wir in Auszügen die bewegte Geschichte, zusammengestellt aus der Chronik von Fritz Söhnholz und unterteilt in die 5 Jahrzehnte. Diese Seiten befinden sich im Ausbau und werden fortgeschrieben. Vieles ist bereits online, also schaut immer mal wieder rein! Konstruktive Hilfe sowie Statements von Zeitzeugen sind herzlich willkommen!

Portrait von Fritz SÖhnholz ...

... dessen Name untrennbar mit der Geschichte und den Erfolgen unserer Sparte verbunden ist

Fritz Söhnholz erblickte am 17.10.1934 in Sievershausen das Licht der Welt. Bereits wenige Monate nach Kriegsende trat "Fritze", wie er von allen seinen Freunden gerufen wird, dem TSV 03 Sievershausen bei und versuchte sich im Fußball und Turnen. Bedingt durch 2 Fußbrüche entdeckte er dann im Alter von 16 Jahren den Tischtennis-Sport für sich und erwies sich als sehr talentiert, so dass er bereits nach 3 Jahren zum Herren-Kreismeister avencierte. Diesen Titel holte sich Fritze mit seinem immer besser werdenden Abwehrspiel gleich 3 mal hintereinander, bis sein Lehramt-Studium diese Serie unterbrechen sollte.

Nach bestandenem Abitur verschlug es ihn deshalb für 3 Jahre nach Marburg an der Lahn. Dort trat er dem Oberligisten VLF Marburg bei und spielte mit der 1. Herren in der Oberliga. Sein Studium beendete Fritze dann in Hannover und die sportliche Karriere fand beim TKH Hannover eine Fortsetzung. Dort spielte er mit der 1. Herren in der Landesliga. Nachdem er sein Studium beendete und seine ersten Meriten als Lehrer verdiente, sollte sich auch privat einiges für ihn ändern.
1962 heiratete er seine Marlis und schon bald danach erblickten seine Söhne Dirk und Tim das Licht der Welt. Es war selbstverständlich, dass auch seine Jungs "seinen Sport" ergriffen. Der Beruf verschlug Fritze dann 1965 wieder in den Landkreis Celle, denn er nahm eine Stelle als Oberstudienrat am Hölty-Gymnasium in Celle an. Seine Heimat wurde Eicklingen und noch im selben Jahr begann die junge Familie mit dem Bau ihres Hauses im Ortsteil Sandlingen. Gleichzeitig trat er der Tischtennissparte des TuS Eicklingen bei. Dank seines Engagements, insbesondere in der Jugendarbeit des Vereins, wurde die Sparte dieses kleinen und beschaulichen Dorfvereins die mit Abstand stärkste im gesamten Landkreis.
Bereits 2 Jahre später im Jahr 1967 gründete er mit der Unterstützung des Landkreises Celle die Partnerschaft mit dem AGD Deauville in der Normandie. Diese Partnerschaft auf sportlicher Ebene war dann auch einige Jahre später die Grundlage für die mittlerweile offizielle Städtepartnerschaft zwischen Deauville und Eicklingen. Dieses ist maßgeblich dem Engagement und Einsatz von Fritze und seinem Pendant auf französischer Seite und sehr gutem Freund, Pierre Santos, zu verdanken. Mittlerweile geht diese auch heute noch sehr aktive und lebendige Freundschaft beider Vereine ins vierzigste Jahr und bereits in die 3. Generation.

Von 1971 bis 1976 nahm Fritze das Angebot von Seiten der Landes Niedersachsen an und unterrichtete 5 Jahre in Persien, dem heutigen Iran, in der Deutschen Schule in Teheran. Auch dort ließ ihn die Liebe zum Tischtennissport nicht los, und er machte diesen Sport in einer völlig fremden Kultur gesellschaftsfähig.
Nachdem die Familie nach Ablauf des Auslandaufenthaltes zurückkehrte, war wieder seine Unterstützung als Jugendtrainer im TuS Eicklingen gefragt. Nicht ohne Erfolg, und der TuS Eicklingen dominierte im Landkreis wieder den Tischtennissport wie eh und je. Im Jahr 1983 z. B. gewannen die Aktiven des Vereins fast 50% aller ausgespielten Kreismeistertitel.
Auch auf Kreisverbandsebene engagierte er sich als Jugendwart und Schulsportbeauftragter, was natürlich auch nahe lag. Darüber hinaus fand er noch die Zeit von 1985 - 1995 dem Kreissportbund Celle vorzusitzen und prägte auch hier die Entwicklung des gesamten Sportes in Stadt und Land Celle.
Neben seinen vielen Titeln auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene gehörte seine besondere Liebe auch den ganz großen Ereignissen im Tischtennissport. Bereits 1959 nahm er als Schiedsrichter an den TT-Weltmeisterschaften in Dortmund teil. Fritze gehörte zu den ersten Schiedsrichtern in Deutschland, die auch international für solche Großereignisse zugelassen waren. So war es kein Wunder, dass er dieses Engagement 1969 bei der nächsten TT-WM auf deutschem Boden in München wiederholte. Hier stieg er bereits auf zum Hallensprecher. Auch 1989 bei der WM in Dortmund war er wieder aktiv. Diesesmal als Betreuer der rumänischen Nationalmannschaft.
Nachdem er aufgrund seines Alters in der Seniorenklasse spielberechtigt war, nahm Fritze an allen (!) Senioren-Europameisterschaften teil. Wien 1995, Prag 1997, Göteborg 1999, Aarhus 2001, Courmayeur 2003, Bratislava 2005 und ein Ende dieser Serie ist noch nicht abzusehen. Darüber hinaus war Fritz auch aktiv bei den Weltmeisterschaften in Luzern und im letzten Jahr in Bremen dabei.

Er ist nach wie vor eine wichtige Stütze der 3. Herren des TuS Eicklingen und sorgt noch immer für die wichtigen Punkte im oberen Paarkreuz. Mit seiner Routine und Erfahrung ist der mittlerweile 72jähige Abwehrspieler für viele jüngere Gegner noch immer eine unüberbrückbare Hürde. Seine Mannschaftskameraden und der gesamte TuS Eicklingen hoffen, dass das noch viele Jahre so bleiben möge.

Sein enormes Engagement und seine damit verbundenen Erfolge im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich, bewog den Bundespräsident ihm 2003 das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.

[Carsten Pröve - September 2006]